Das Wassergleichgewicht verstehen

Das Wassergleichgewicht verstehen

Entdecken Sie die drei für das Gleichgewicht Ihres Pools wesentlichen Parameter: pH-Wert, Gesamtalkalinität (TA) und Gesamthärte (GH bzw. TH).

Die Wichtigkeit des korrekten Wassergleichgewichts in einem Schwimmbecken

Ein gutes chemisches Gleichgewicht des Poolwassers ist ein wesentlicher Faktor für angenehmes und sicheres Baden wie auch für die Bewahrung der Langlebigkeit Ihrer Poolausrüstungen.

Das Wassergleichgewicht basiert auf drei Parametern:

  • pH-Wert (Wasserstoffpotenzial),
  • Gesamtalkalinität (TA),
  • Gesamthärte (GZ bzw. TH) d. h. die Konzentration von Kalzium und Magnesium.

Ein gut regulierter pH-Wert schützt die Badenden vor Haut- und Augenreizungen und vermeidet gleichzeitig die Korrosion und Verkalkung der Anlagen. Die richtige Gesamthärte verhindert Kalkablagerungen wie auch zu weiches Wasser, und die Alkalinität spielt eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des pH-Werts.

Kontrolle, Korrektur und Bewahrung der korrekten Werte dieser Parameter sind entscheidend für eine wirksame Desinfektion und klares Poolwasser. Es wird empfohlen, diese Werte über die gesamte Saison hinweg regelmäßig zu überprüfen. Die Störung des Wassergleichgewichts kann zur Entwicklung von Algen führen, die das Wasser grün färben und den Pool glitschig machen, und somit dit Gefahr von Krankheiten erhöhen. Die Algen können ebenfalls die Filtersysteme verstopfen und die Poolpflege erheblich erschweren und verteuern.

Entdecken Sie, wie man diese Parameter justiert, um das Poolwasser über das ganze Jahr hinweg in perfektem Zustand zu halten.

Der pH-Wert: definiert die Acidität (Säuregehalt) oder Alkalinität (Basizität) des Wassers

Das Wasserstoffpotenzial gibt an, ob das Wasser sauer oder alkalisch ist. Die Überwachung dieses Werts ist für die Gewährleistung einer effizienten Desinfektion, zur Begrenzung von Korrosion und Kalkablagerungen wie auch für das Wohlergehen der Badenden unumgänglich.

Idealerweise liegt dieser Wert zwischen 7 und 7,4.

Der pH-Wert kann in Abhängigkeit verschiedener Faktoren variieren:

  • sinkender pH-Wert: zu viele Badende oder zu viel Regenwasser, 
  • steigender pH-Wert: Erhöhung der Wassertemperatur oder Hinzufügung von bestimmten Desinfektionsmitteln wie Kalzium- oder Natriumhypochlorit.

Ein unter 7 liegender pH-Wert bedeutet, dass das Wasser aggressiv ist. Dies führt zur Korrosion von Metallteilen, zur Beschädigung der Fliesenfugen und zur Gefahr von Augen- und Schleimhautreizungen.

Ein über 7,4 liegender pH-Wert bedeutet, dass das Wasser zu Kalkbildung neigt. Dies führt zu Kalkausfällungen sowie zur Verkalkung der Leitungen, Filtermedien und Elektrolyseplatten, wodurch die Effizienz des Chlors sinkt und das Wasser trüb wird.

Wie misst man den pH-Wert?

Es gibt mehrere Methoden zur Messung des pH-Werts des Poolwassers:

  • Die Flüssigreagenzie Phenolphtalein: Diese Flüssigkeit färbt das Wasser je nach pH-Wert mehr oder weniger stark rot. Diese Methode ist jedoch nicht sehr genau und die Flüssigkeit hat nur eine Lebensdauer von 2 Monaten.
  • Teststreifen: Diese Indikatorpapiere ermöglichen eine manuelle Überprüfund und sind genauer und weniger empfindlich.
  • Phenol Red Tabletten: Diese Tabletten ermöglichen es, das Wasser manuell oder mithilfe eines Fotometers zu kontrollieren.

Wie Korrigiert man den pH-Wert?

Der pH-Wert kann mit verschiedenen Produkten gesenkt oder erhöht werden. Wir empfehlen Ihnen, die in der Anleitung des jeweiligen Produkts angeführten Mengenangaben zu beachten.

Senkung des pH-Werts:

  • Im Falle einer automatischen Regelung über Dosierpumpe: pH-Minus-Flüssigkeit (15 %ige Schwefelsäure) verwenden.
  • Bei manueller Korrektur: pH-Minus-Pulver (Natriumhydrogensulfat) verwenden.

Erhöhung des pH-Werts:

  • Im Falle einer automatischen Regelung über Dosierpumpe: pH-Plus-Flüssigkeit (Natronlauge oder Soda) verwenden.
  • Bei manueller Korrektur: pH-Plus-Pulver (Natriumkarbonat) hinzugeben. Hierbei ist zu beachten, dass dies auch die Gesamtalkalinität erhöht.

Achtung! Bei Vorliegen eines Elektrolysegeräts darf keine Salzäure verwendet werden, da sie Chloride enthält, die wenn sie zu den von der Elektrolyse produzierten Chloriden hinzukommen, das Wasser sehr korrosiv machen. Auch die von dieser Säure gebildeten toxischen Dämpfe sind nicht zu vernachlässigen.

Die Gesamthärte (GH bzw. TH) dient zur Angabe der Wasserhärte

Die Gesamthärte (GH bzw. TH) gibt die Konzentration der im Wasser enthaltenen Kalzium (Ca²+) und Magnesiumionen (Mg²+) an.

Dieser Wert wird gewöhnlich in Grad Deutscher Härte (1 °dH) oder in Grad französischer Härte (1 °fH) ausgedrückt: 1 °dH = 17,9 ppm d. h. 17,9 mg/l / 1 °fH = 10 ppm d. h. 10 mg/l.

Liegt die Wasserhärte unter 5,6° dH bzw. 10 °fH, handelt es sich um weiches Wasser, das aggressiv und korrosiv ist.

Liegt der Wert über 6,72 °dH bzw. 12 °fH, handelt es sich um hartes Wasser, das zur Kalkbildung neigt.

Bei Präsenz eines Eletrolysegeräts liegt der Idealwert der Wasserhärte bei 8,4 °dH bzw. 15 +fH. Er darf den Bereich von 14 °dH (25 °fH) bis 16,8 °dH (30 °fH) nicht überschreiten.

Wie misst man die Wasserhärte?

Die Wasserhärte kann mithilfe von Tabletten oder Teststreifen wie auch unter Verwendung eines Fotometers gemessen werden.

Wie korrigiert man die Wasserhärte?

Zur Minderung der Wasserhärte kann ein Wasserenthärtungsmittel verwendet werden. Wir empfehlen Ihnen, die in der Anleitung zum jeweiligen Produkt angegebenen Dosierungen zu beachten.

Gesamtalkalinität: das Säurepufferungsvermögen des Wassers

Die Gesamtalkalinität (TA) ist die Kapazität des Wassers, bei Hinzufügen einer Säure oder Base seinen pH-Wert beizubehalten. Sie ist Ausdruck der im Wasser enthaltenen Karbonate CO3²- und Bikarbonate HCO3-.

Die Gesamtalkalinität (TA) bedingt den pH-Wert und seine Stabilität. Eine zu hohe Alkalinität erschwert die pH-Wert-Korrektur und kann zu Kalkbildung führen. Eine zu geringe Alkalinität ermöglicht dagegen eine einfache Korrektur des pH-Werts, erschwert jedoch seine Stabilisierung.

Die Gesamtalkalinität (TA) kann in mg/l oder auch in Grad französischer Härte (°fH) angegeben werden: 1°fH = 10 ppm, d. h 10 mg/l.

Der TA-Wert liegt idealerweise zwischen 8 und 20 °fH bzw. zwischen 80 und 200 mg/l.

Wie misst man die Alkalinität?

Die Alkalinität kann mithilfe von Tabletten oder Teststreifen oder unter Verwendung eines Fotometers gemessen werden.

Wie korrigiert man die Alkalinität?

Die Alkalinität kann anhand von verschiedenen Produkten gesenkt oder erhöht werden. Wir empfehlen Ihnen, die in der Anleitung des jeweiligen Produkts angeführten Mengenangaben zu beachten.

Senkung der Alkalinität:

  • Bei manueller Korrektur: pH-Minus-Pulver (Natriumhydrogensulfat) hinzugeben.
  • Im Falle einer automatischen Regelung über Dosierpumpe: pH-Minus-Flüssigkeit (15 %ige Schwefelsäure) hinzugeben.

Erhöhung der Alkalinität:

  • Bei manueller Korrektur: pH-Plus-Pulver (Natriumkarbonat) hinzugeben.

Zusammenfassung:

 

pH-Wert

Wasserhärte (GH bzw. TH)

Gesamtalkalinität (TAC)

IdealwertZwischen 7 und 7,48,4 dH (15 °fH)Zwischen 8 und 20 °fH bzw. zwischen 80 und 200 mg/l.
Folgen bei Wert-Unterschreitung
  • Aggressives Wasser
  • Korrosion
  • Beschädigung der Fliesenfugen
  • Augenreizung

Wenn unter 5,6 °dH (1° fH)

  • Aggressives Wasser
  • Korrosives Wasser
  • Einfache Korrektur, aber erschwerte Stabilisierung des pH-Werts
Folgen bei Wert-Überschreitung
  • Kalkbildendes Wasser
  • Kalkausfällugen
  • Verkalkung der Leitungen, Filtermedien und Elektrolyseplatten
  • Geringe Chloreffizienz

Wenn über 6,72 °dH (12 °fH)

  • Hartes Wasser
  • Kalkbildendes Wasser
  • Schwierige pH-Wert-Korrektur, aber stabiler Wert
  • Verkalkungsrisiko
Messung
  • Flüssigreagenzie Phenolphtalein
  • Teststreifen
  • Tabletten Phenol Red
  • Tabletten
  • Teststreifen
  • Fotometer
  • Tabletten
  • Teststreifen
  • Fotometer
Wert senken
  • pH-Minus-Flüssigkeit (Dosierpumpe)
  • pH-Minus-Pulver (manuell)
  • Wasserenthär-tungsmittel
  • pH-Minus-Flüssigkeit (Dosierpumpe)
  • pH-Minus-Pulver (manuell)
Wert erhöhen
  • pH-Plus-Flüssigkeit (Dosierpumpe)
  • pH-Plus-Pulver (manuell)
 
  • pH-Plus-Pulver (manuell)

 

 

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